Frankreich – Maginot-Linie – Oktober 2022

1. Tag – Anreise zur Maginot-Linie – Von Solingen nach Bitsch

Etappe: Solingen → Trier → Saarbrücken → Fort Casso (Maginot-Linie) → Wohnmobilstellplatz Zitadelle von Bitsch
Gefahrene Kilometer: ca. 430 km


Ein Roadtrip in die Geschichte

Heute starte ich meine Solo-Tour mit dem Wohnmobil Richtung Frankreich – genauer gesagt zur berühmten Maginot-Linie. Früh am Morgen geht es in Solingen los. Die Route führt mich über die Moselstadt Trier, vorbei an Saarbrücken und dann weiter Richtung französischer Grenze. Je weiter ich fahre, desto mehr weicht das dichte Verkehrsaufkommen dem Gefühl von Freiheit und Abenteuer.

Fort Casso – ein stiller Zeuge der Geschichte

Am Nachmittag erreiche ich Fort Casso, ein Teil der Maginot-Linie im lothringischen Rohrbach-lès-Bitche. Schon beim Näherkommen spürt man diesen besonderen Mix aus Neugier und Ehrfurcht. Die Anlage wurde zwischen den beiden Weltkriegen als Teil des französischen Verteidigungssystems gegen Deutschland gebaut. Obwohl sie militärisch nie so stark zum Einsatz kam wie geplant, ist sie ein beeindruckendes Stück Ingenieurskunst.

Ich nehme an einer kleinen Führung teil – sehr empfehlenswert! Die Gänge verlaufen tief unter der Erde, es gibt Kasematten, Mannschaftsräume, technische Anlagen. Ein faszinierender Einblick in das Leben der Soldaten, die hier einst stationiert waren. Wer sich für Geschichte interessiert, sollte hier unbedingt vorbeischauen.

Übernachten mit Festungsblick

Mein Übernachtungsplatz liegt nicht weit entfernt: der Wohnmobilstellplatz an der Zitadelle von Bitsch (Bitche). Der Stellplatz ist einfach, aber ruhig gelegen – und der Blick auf die mächtige Festungsanlage ist ein echtes Highlight am Abend. Die Zitadelle thront wie ein steinerner Wächter über der Stadt und ist auch beleuchtet ziemlich eindrucksvoll.

Bei einem kühlen Bier und Blick auf die untergehende Sonne lasse ich den ersten Tag meiner Reise entspannt ausklingen. Morgen geht’s weiter – vielleicht ein bisschen tiefer in die Linie oder zu anderen historischen Orten in der Umgebung. Mal sehen, wohin die Straße mich führt.


Infos & Tipps:

Ruhiger Platz, teilweise mit Strom, kein Schnickschnack – aber mit grandioser Aussicht!

Fort Casso (Rohrbach-lès-Bitche)
Öffnungszeiten und Führungen variieren je nach Saison – am besten vorher online checken.
Webseite: https://www.lignemaginot.fr/

Stellplatz Zitadelle Bitche

Adresse: Rue de la Citadelle, 57230 Bitche, Frankreich

2. Tag – Vom Simserhof zur Shoppingrunde in Zweibrücken

Etappe: Fort Simserhof → Fashion Outlet Zweibrücken → Wohnmobilstellplatz Zweibrücken
Gefahrene Kilometer: ca. 60 km


Simserhof – Tiefer Einblick in die Maginot-Linie

Heute bin ich richtig früh dran: Noch vor der offiziellen Öffnungszeit rolle ich mit dem Wohnmobil auf den Parkplatz des Artilleriewerks Simserhof. Als einer der wichtigsten Abschnitte der Maginot-Linie ist der Simserhof nicht nur militärisch, sondern auch geschichtlich extrem spannend.

Ich schnappe mir direkt ein Ticket für die erste Führung des Tages – ein echter Glücksgriff, denn die Tour ist richtig gut gemacht. Man fährt mit einer kleinen Bahn durch die unterirdischen Gänge, vorbei an Schlafräumen, Kommandozentralen und Munitionslagern. Die Führung ist multimedial aufbereitet, mit Licht- und Toneffekten, die das Ganze ziemlich lebendig machen. Fast schon ein bisschen wie ein historischer Freizeitpark – nur eben mit echtem Hintergrund.

Wer sich auch nur ein bisschen für Militärgeschichte oder Technik interessiert, sollte den Simserhof auf keinen Fall auslassen.

Zweibrücken: Outlet-Tour statt Bunker-Feeling

Nach all der Geschichte ist es Zeit für einen Tapetenwechsel – oder besser: ein bisschen Shopping. Gegen 15 Uhr komme ich beim Fashion Outlet Zweibrücken an. Hier reihen sich auf rund 21.000 m² die großen Marken aneinander: Adidas, Nike, Boss, Levi’s – man kennt das Spiel.

Ich halte mich aber kurz. Ein bisschen stöbern, ein paar Schnäppchen mitnehmen und dann reicht’s auch schon wieder. Immerhin soll der Tag noch entspannt ausklingen.

Stellplatz und Abendessen: Alles in der Nähe

Nur wenige Minuten vom Outlet entfernt finde ich den Wohnmobilstellplatz Zweibrücken – recht einfach, aber zweckmäßig. Ruhige Lage, ausreichend Platz und sogar ein kleiner Grünstreifen daneben. Perfekt für die Nacht.

Abends mache ich noch einen kleinen Spaziergang und lande im Thai Chi Schnellrestaurant. Überraschung: Das Essen ist richtig gut! Frisch, aromatisch und mit freundlichem Service – eine willkommene Abwechslung zu Campingküche und Dosenfutter.


Infos & Tipps:

  • Artilleriewerk Simserhof (Siersthal, Frankreich)
  • Fashion Outlet Zweibrücken
    • Adresse: Londoner Bogen 10–90, 66482 Zweibrücken
    • Über 120 Marken, Parken kostenlos, Restaurants vor Ort
  • Wohnmobilstellplatz Zweibrücken
    • Adresse: Nähe „Im Tälchen“, ruhig gelegen
    • Stromanschlüsse, Frischwasser, einfache Entsorgung
  • Thai Chi Schnellrestaurant Zweibrücken
    • Leckeres asiatisches Essen, auch zum Mitnehmen
    • Ideal für ein schnelles und gutes Abendessen in Laufweite

3. Tag – Zwischen Westwall und Waldidylle: Von Pirmasens nach Fleckenstein

Etappe: Zweibrücken → Pirmasens (Westwallmuseum) → Camping du Fleckenstein
Gefahrene Kilometer: ca. 70 km
Reisedatum: [Datum ergänzen]
Reisender: Stefan (allein unterwegs)


Kurze Stippvisite in Pirmasens

Nach einem entspannten Morgen am Stellplatz geht’s heute erstmal Richtung Pirmasens. Ich halte nur kurz in der Stadt – ein kleiner Spaziergang durch die Fußgängerzone, ein schneller Kaffee, dann weiter zum eigentlichen Ziel: dem Westwallmuseum.

Westwallmuseum – Beton, Bunker und bewegte Geschichte

Das Westwallmuseum Pirmasens liegt etwas außerhalb im Stadtteil Niedersimten, direkt am Eingang zum Pfälzerwald. Es ist in einem restaurierten Bunker untergebracht, Teil des früheren deutschen Verteidigungssystems aus dem Zweiten Weltkrieg – dem sogenannten „Westwall“ oder von den Alliierten auch „Siegfried-Linie“ genannt.

Das Museum ist absolut sehenswert: Viele originale Ausrüstungsgegenstände, informative Schautafeln und eine authentische Atmosphäre. Besonders spannend finde ich den direkten Vergleich zur Maginot-Linie – quasi die „deutsche Variante“ der Verteidigungslinien. Ein kleiner, aber intensiver Einblick in eine Zeit, die hoffentlich nie zurückkommt.

Camping du Fleckenstein – Natur pur

Am Nachmittag fahre ich weiter über die deutsch-französische Grenze nach Lembach im Elsass, zum Camping du Fleckenstein. Der Platz liegt herrlich ruhig mitten im Grünen, umgeben von Wald und Felsen – ein perfekter Ort zum Runterkommen.

Direkt in der Nähe thront die Burgruine Fleckenstein. Heute ist erstmal entspannen angesagt: Füße hoch, was leckeres kochen, noch nen Film und einfach nur Waldgeräusche statt Verkehrslärm – das tut richtig gut nach drei vollen Tagen.


Infos & Tipps:

  • Westwallmuseum Pirmasens (Niedersimten)
    • Adresse: Husterhöhstraße, 66955 Pirmasens
    • Führungen am Wochenende oder auf Anfrage – sehr empfehlenswert!
    • Website: https://westwall-museum.de
  • Camping du Fleckenstein (Lembach, Frankreich)

4. Tag – Zwei Festungen an einem Tag: Four à Chaux und Schoenenbourg

Etappe: Camping du Fleckenstein → Artilleriewerk Four à Chaux → Artilleriewerk Schoenenbourg → Wohnmobilstellplatz Geiger in Dierbach
Gefahrene Kilometer: ca. 120 km


Four à Chaux – Bunker trifft Bergwerk

Der Tag startet früh, denn das erste Ziel ist das Artilleriewerk Four à Chaux bei Lembach. Schon der Name („Kalkofen“) deutet an, dass hier früher Kalk abgebaut wurde – und genau dieses ehemalige Stollensystem nutzten die Franzosen beim Bau der Maginot-Linie clever aus. Das Ergebnis: ein tief im Berg versteckter Festungsbunker mit rund 4 km unterirdischen Gängen.

Ich nehme an einer Führung teil, die wie immer bei diesen Anlagen lohnenswert ist. Besonders eindrucksvoll: die steilen Treppen, die schwere Technik – und die Tatsache, wie autark diese Anlagen konzipiert waren. Strom, Wasser, Küche, Schlafräume – eine unterirdische Mini-Stadt.

Schoenenbourg – das Herz der Maginot-Linie

Nach einer kleinen Mittagspause fahre ich weiter zum Artilleriewerk Schoenenbourg, etwa eine Stunde entfernt. Diese Anlage gilt als eine der größten und am besten erhaltenen Festungen der gesamten Maginot-Linie.

Die Gänge sind hier noch länger, die Bewaffnung eindrucksvoller, und die ganze Anlage wurde mehrfach von deutscher Artillerie beschossen – ohne durchschlagenen Erfolg. Eine Festung im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich nehme mir Zeit, um die Details zu erkunden – unter anderem den gepanzerten Beobachtungsstand, den Munitionsaufzug, und den beeindruckend langen Versorgungsgang. Man merkt: Schoenenbourg war das Rückgrat der Verteidigung in diesem Sektor.

Übernachtung in der Pfalz

Am späten Nachmittag überquere ich wieder die Grenze nach Deutschland. Mein Übernachtungsziel: der Wohnmobilstellplatz Geiger in Dierbach – ein ruhiger, kleiner Platz mitten im Grünen, mit Blick auf Weinberge. Perfekt für eine entspannte Nacht nach einem Tag voller Eindrücke und Geschichte.

Abends sitze ich noch mit einem Glas Pfälzer Weißwein vor dem Mobil und lasse die Bilder des Tages Revue passieren. Zwei Festungen, zwei Geschichten – und jede auf ihre Art faszinierend.


Infos & Tipps:

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