Unvergessliche Momente: Unser Roadtrip der Ostsee entlang

Einleitung:
Es war ein wunderschöner Maiabend, als wir, dem Alltagsstress entfliehend, gen Norden zur Ostsee aufbrachen. Unser erstes Ziel für die Nacht: die historische Stadt Lübeck. Was als einfacher Trip begann, verwandelte sich schnell in eine Reise voller Entdeckungen, Überraschungen und unvergesslicher Momente. Folge uns auf unserem Abenteuer entlang der Ostseeküste und erfahre, warum jede Etappe dieses Roadtrips etwas ganz Besonderes war.

Tag 1 – Ein malerischer Start in den Norden: Unser Roadtrip nach Lübeck

Am Freitagabend, eingetaucht in das sanfte Licht des Mai, brachen wir auf zu unserem ersten großen Etappenziel: Lübeck. Die Stadt, die schon vor Mitternacht in Sicht kam, versprach eine Mischung aus historischer Schönheit und nächtlicher Stille.

Tag 2 – Lübeck & Ivendorf: Zwischen historischen Gassen und Campingidylle

Die Morgensonne weckte uns sanft und lockte uns in Richtung Lübecks Herz. Unseren Ausgangspunkt fanden wir geschickt am Aldi-Parkplatz an der Kanalstraße, nahe dem Wasser gelegen – praktisch und malerisch zugleich.

Die Altstadt von Lübeck öffnete sich uns in all ihrer Pracht, noch schlafend und verträumt. Wir schlenderten die Königstraße entlang, vorbei am Burgtor und dem Burgkloster, hin zum Koberg Platz und schließlich zur St. Jakobi Kirche. Alles noch verschlossen, aber die Stille der frühen Stunden ließ uns die Schönheit der Stadt intensiver spüren. Der Versuch, beim örtlichen Bäcker zu frühstücken, erwies sich als weniger charmant, doch wir ließen uns nicht entmutigen.

Unser Weg führte uns weiter durch die malerischen Straßen, vorbei am Wiener Café bis zur Marienkirche, deren Eintrittspreis von 6€ sich als lohnende Investition in kulturelles Erbe entpuppte.

Das Rathaus und das berühmte Café Niederegger standen als nächste auf unserer Liste. Die Auswahl an Marzipan war überwältigend, doch wir fanden perfekte Mitbringsel. Der Lübecker Dom hingegen konnte unsere hohen Erwartungen nicht gänzlich erfüllen, was uns jedoch nicht davon abhielt, die restliche Schönheit Lübecks zu genießen – die Trave, die Liebesbrücke, die Salzspeicher und das Holstentor. Tagsüber entfaltete die Stadt einen ganz anderen Charme.

Die St. Jakobi Kirche stach als wahres Juwel hervor, alt und urig, während das Heiligen-Geist-Hospital trotz beschränktem Zugang einen tiefen Eindruck hinterließ.

Nach einem erfolgreichen Einkauf und dem Staunen über das „perfekt geparkte Auto“ eines Einheimischen nahmen wir den Weg zum Campingplatz in Angriff, der uns durch den Herrentunnel (Maut: 3,50€) führte. Der Abend klang mit einem gemütlichen Abendessen und einer wohlverdienten Dusche aus, bevor wir erschöpft, aber zufrieden, ins Bett fielen.

Tag 3 – Zwischen Regentropfen und Leuchtturmblicken: Unsere Odyssee entlang der Ostsee

Der dritte Tag unserer Entdeckungsreise begann mit einem herzhaften Frühstück, voller Vorfreude auf das, was vor uns lag. Unsere Route führte uns zunächst nach Travemünde, wo der Leuchtturm majestätisch über dem gut besuchten Wohnmobilparkplatz wachte. Nachdem wir unser Ticket für zwei Stunden Parken gelöst hatten, zogen wir los, den Strand unter unseren Füßen und die salzige Meeresluft in unseren Lungen.

Wir flanierten entlang der Promenade, ließen die lebendige Atmosphäre auf uns wirken und setzten dann unsere Reise fort, immer dem Ruf der Küste folgend.

Die Steilküste sollte unser nächstes Ziel sein, doch trotz unserer besten Hoffnungen war der Zugang zum Strand versperrt. Wir nahmen es gelassen, nutzten die Zeit für eine kurze Pause und etwas Erfrischung, bevor wir unsere Entdeckungstour fortsetzten.

Unser Weg führte uns durch die Perlen der Ostsee – Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Neustadt in Holstein und schließlich Grömitz. Doch wie es das Schicksal so wollte, empfing uns Grömitz mit einem Regenschleier, der die Landschaft in ein mystisches Licht tauchte. Wir parkten kostenlos und spazierten zum Yachthafen hinunter, folgten der Promenade bis zur Tauchgondel, die zu unserem Bedauern gerade untergetaucht war. Angesichts des unerbittlichen Regens kehrten wir letztlich durchnässt, aber nicht entmutigt, zu unserem Wohnmobil zurück.

Ein geplanter Besuch beim Leuchtturm Dahmeshöved musste dem Wetter weichen – ohne Aussicht, ohne den Zauber des Blicks in die Ferne. Früher als geplant fanden wir uns wieder auf dem Campingplatz „Rosenfelder Strand“, wo sich das Wetter endlich von seiner gnädigen Seite zeigte. Wir nutzten die Gelegenheit für einen Spaziergang am Strand, die Freiheit und die Ruhe des Meeres genießend, bevor wir den Abend in unserem Wohnmobil ausklingen ließen – gewärmt von einer heißen Dusche und umhüllt von der Stille der Natur.

Tag 4 – Von der Inselromantik Fehmarns zu den kulturellen Schätzen bei Gut Panker

Mit der Morgensonne im Rücken und dem Geist voller Wanderlust setzten wir unser Abenteuer fort. Unser erster Anlaufpunkt des Tages war die Insel Fehmarn, bekannt für ihre malerischen Landschaften und die umarmende Ruhe des Meeres.

Die Steilküste nahe Wulfen bot uns atemberaubende Aussichten, während die kleine Innenstadt von Burg mit ihren charmanten Boutiquen und Cafés zum Verweilen einlud. Ein kurzer Stopp bei Lidl sorgte dafür, dass uns auch in den kommenden Tagen an nichts fehlen würde, bevor wir unsere Reise Richtung Heiligenhafen fortsetzten. Dort angekommen, lebten wir nach dem Motto „hinfahren, Foto machen, weiterfahren“, wobei wir uns doch für einen Moment der Ruhe im Sand gönnten, um die Seele baumeln zu lassen.

Unsere Neugier führte uns anschließend zu Gut Panker – ein Ort, der uns sofort verzauberte. Die Atmosphäre dieses Ortes, wo einst die Geschichte auf Schritt und Tritt zu spüren ist, nun belebt durch Ateliers, Künstler und ein einladendes Restaurant, fesselte uns auf Anhieb. Die prächtige Villa und die stille Schönheit der kleinen Kirche ließen uns für einen Moment von einem Leben als Großgrundbesitzer träumen. Gut Panker erwies sich als ein wahrer Geheimtipp und eine herzliche Empfehlung für jeden Besucher.

Nach einem erfüllten Tag zog es uns zum Campingplatz Fördeblick, wo wir nach dem Abendessen einen Spaziergang nach Laboe unternahmen. Das Ziel: das Marine-Ehrenmal, dessen Besichtigung wir für den nächsten Tag geplant hatten. Doch schon der Weg dorthin, begleitet von einem spektakulären Sonnenuntergang, verlieh diesem Abend eine ganz besondere Magie.

Tag 5 – Auf den Spuren der Geschichte und maritime Entspannung

Nach einem ausgiebigen Frühstück brachen wir auf Richtung Laboe, einem Ort, der Geschichte atmet und zum Innehalten einlädt. Unsere erste Station war das Marine-Ehrenmal, eine beeindruckende Gedenkstätte, die nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch die Tiefe ihres kulturellen Erbes besticht.

Die Ausstellung innerhalb des begehbaren Turms bot uns einen umfassenden Einblick in die Vergangenheit, während das U-Boot U-995 eine faszinierende Zeitkapsel darstellte. Die Vorstellung, dass 27 Menschen in diesem engen Raum zusammenlebten und arbeiteten, ließ uns staunen und respektvoll verweilen.

Unsere Reise führte uns weiter durch Kiel zum Leuchtturm Bülk, der stolz und unerschütterlich an der Kieler Förde thront. Dieser markante Punkt bot uns nicht nur einen wunderschönen Blick über das Wasser, sondern auch einen Moment der Ruhe und Besinnung.

Dänisch Nienhof, ein Ort, den wir aufgrund von Geheimtipps in diversen Foren aufgesucht hatten, hielt nicht ganz, was er versprach. Doch auch diese kleine Enttäuschung konnte unsere Stimmung nicht trüben, denn sie bot uns die Gelegenheit, kreative „Pusteblume-Fotos“ zu schießen – ein unerwartetes, aber willkommenes fotografisches Abenteuer.

Der Wohnmobilstellplatz in Eckernförde war die nächste angenehme Überraschung unseres Tages. Mit seiner hervorragenden Ausstattung und der idealen Lage direkt neben einem Rewe mit Bäcker konnten wir es kaum besser treffen. Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Strand und zur Promenade, wo wir den späten Nachmittag mit Blick auf das glitzernde Meerwasser genossen. Der Tag klang schließlich in einem griechischen Restaurant aus, wo wir uns kulinarisch verwöhnen ließen und den Ereignissen des Tages nachsannen.

Tag 6 – Kappeln, das Märchenschloss Glücksburg und ein Campingplatz am Meer

Der Morgen versprach einen Tag voller Entdeckungen und ruhiger Momente, angefangen in der charmanten Stadt Kappeln. Inspiriert durch unseren treuen Reisebegleiter, den Merian Ostsee Reiseführer, zog es uns in die malerische Altstadt. Die bekannte Kneipe aus der Serie „Der Landarzt“ bot ein nostalgisches Highlight, das uns kurz in eine andere Zeit versetzte. Ein frischer Aal, erstanden auf dem lokalen Markt, rundete unser Kappeln-Erlebnis ab, bevor wir in der Stille einer alten Kirche verweilten – ein Ort, der Geschichte und Ruhe ausstrahlte.

Mit Vorfreude im Herzen machten wir uns auf den Weg zu Schloss Glücksburg, einem Juwel der Region, das seinen Eintrittspreis von 8€ mehr als wert ist. Die Möglichkeit, jedes Eckchen des Schlosses zu erkunden, von den geheimnisvollen Kellergewölben bis zu den luftigen Dachstühlen, ließ uns in eine längst vergangene Epoche eintauchen.

Unser Tagesziel, der Ostseecamping Glücksburg-Holnis, empfing uns mit einer Mischung aus Baustelle und verstecktem Charme. Trotz der Herausforderungen, die die teilweise Baustelle und die etwas umständlichen Wege zum Sanitärhaus mit sich brachten, fand sich der wahre Schatz des Platzes in seiner Lage – direkt an der Promenade, nur wenige Meter vom Strand entfernt. Die ruhige See und die allumfassende Stille waren die perfekte Kulisse für einen Abend, der uns die Hektik des Alltags vergessen ließ.

Tag 7 – Maritime Abenteuer und gemütliches Lagerleben

Das Wetter zeigte sich von seiner norddeutschen Seite, doch ließen wir uns nicht beirren und starteten entspannt um 11 Uhr in Richtung Flensburg. Trotz des nasskalten Wetters war die Stimmung in der Stadt aufgeheitert, denn die Rum-Regatta hatte begonnen. Die lebhaften Marktstände lockten mit allerlei Köstlichkeiten, und so schlenderten wir zwischen den Ständen umher, probierten Käse aus Holland und fanden eine charmante Holzmöwe, die bald unseren Garten zieren sollte.

Ursprünglich hatten wir geplant, das Schloss Gravenstein zu besuchen, doch spontan entschieden wir uns um und steuerten stattdessen Sonderborg an. Auf dem Weg dorthin legten wir einen kurzen Stopp beim Historiecenter Dybbol Banke ein, tauchten in die lokale Geschichte ein und setzten unsere Reise bis zum Hafen fort, wo die Boote der Rum-Regatta langsam eintrafen – eine malerische Szene, untermalt von feinem Nieselregen.

Mit dem Abend vor Augen machten wir uns auf den Weg zum Camping Drejby, unserem Zuhause für die nächsten zwei Nächte. Das Einrichten des Lagers unter freiem Himmel, mit der Vorfreude auf ruhige Stunden und das Rauschen des Meeres in der Ferne, ließ uns die Regentropfen schnell vergessen.

Tag 8 – Radabenteuer und kulinarische Genüsse in Sonderby

Mit der aufgehenden Sonne im Rücken und dem unendlichen Blau der Ostsee vor uns, genossen wir ein ausgiebiges Frühstück, bevor wir uns auf unsere Fahrräder schwangen. Die Halbinsel Sonderby wartete mit ihren malerischen Landschaften und versteckten Wegen darauf, von uns entdeckt zu werden.

Die frische Seeluft begleitete uns, während wir die Küstenlinie entlangradelten, die Welt um uns herum mit jedem Tritt in die Pedale ein wenig langsamer werdend. Es war die perfekte Art, die Naturschönheiten und die Ruhe der Umgebung aufzusaugen, die Seele baumeln zu lassen und gleichzeitig die Beine zu fordern.

Als der Nachmittag heranbrach und die Sonne ihren Zenit überschritt, fühlten wir uns magisch zum Strand hingezogen. Hier, am Rande des Wassers, drehten wir eine weitere Runde, diesmal zu Fuß, und ließen unsere Blicke über das endlose Meer schweifen.

Der krönende Abschluss dieses herrlich entspannten Tages war der Besuch eines lokalen Restaurants, das mit seinem All-You-Can-Eat Buffet nicht nur unsere Gaumen, sondern auch unsere Abenteuerlust nach kulinarischen Entdeckungen stillte. Es war eine Feier des Tages, der Bewegung und des guten Essens, eingebettet in die atemberaubende Kulisse Sonderbys.

Tag 9 – Neues Zuhause am Meer: Camping Naldmose in Fynshav

Der Morgen begann mit einem Abschied vom Camping Drejby, nicht ohne jedoch zuvor noch die lokale Kultur mit einem Besuch in einem Deko-Laden in Sonderby und einem Abstecher zum malerischen Kegnaes Fyr zu ehren. Diese kleinen Momente, in denen wir das lokale Flair aufsaugen konnten, verliehen unserem Abschied eine süße Note.

Unser nächstes Ziel, der Campingplatz Naldmose in Fynshav, offenbarte sich als mein persönlicher Geheimtipp – abgesehen von den etwas rustikalen Sanitäranlagen. Doch das Glück war auf unserer Seite, als wir einen der begehrten Stellplätze direkt am Wasser ergatterten. Mit unserem Wohnmobil fast in der Ostsee geparkt, fühlten wir uns sofort wie zu Hause und richteten uns für die nächsten zwei Nächte ein. Die Aussicht und die unmittelbare Nähe zum Meer waren einfach atemberaubend.

Als die Sonne begann, sich dem Horizont zu neigen, zog es uns hinaus zu einem abendlichen Spaziergang entlang des steinigen Strandes. Unsere Schritte führten uns bis zum Taksensand Fyr, wo wir innehielten, um die majestätische Kulisse auf uns wirken zu lassen. Der Leuchtturm stand da, als wache er über die See und die Zeit selbst, ein stiller Beobachter der endlosen Bewegung der Wellen.

Tag 10 – Ein Tag im Zeichen der Ruhe: Entschleunigung in Fynshav

Der letzte Tag unserer Reise stand ganz im Zeichen der Entschleunigung, einer willkommenen Pause im sonst so hektischen Rhythmus des Alltags. Fynshav, mit seiner ruhigen Atmosphäre und der malerischen Kulisse, bot den perfekten Rahmen für diesen Tag der Besinnung.

Unser Tag begann mit einem gemächlichen Spaziergang zum Hafen, wo wir Zeugen des friedlichen Treibens wurden. Die Boote wiegten sanft auf den Wellen, während die Morgensonne das Wasser in ein glitzerndes Meer aus Licht verwandelte. Es war ein Moment der Stille und der Ehrfurcht vor der Schönheit der Natur, die uns umgab.

Weiter führte uns unser Weg entlang des Strandes, wo das Rauschen der Wellen und das Kreischen der Möwen die einzigen Geräusche waren, die die Stille durchbrachen. Der feine Sand unter unseren Füßen und der weite Blick über das Meer luden zum Innehalten und Durchatmen ein, zum Abschalten von allem, was außerhalb dieses Moments lag.

Der Spaziergang durch Fynshav rundete unseren Tag der Entschleunigung ab. Wir schlenderten durch die Straßen, vorbei an den charmanten Häusern und Geschäften, nahmen die ruhige Atmosphäre des Ortes in uns auf und reflektierten über die vergangenen Tage unserer Reise.

Tag 11 – Rückkehr ins Vertraute: Das Ende unserer Reise

Mit einem Hauch von Wehmut begannen wir den Tag, packten unsere sieben Sachen zusammen und stärkten uns mit einem kurzen, aber herzhaften Frühstück für die Heimreise. Die Zeit in Fynshav war wie im Flug vergangen, und nun war es Zeit, das Kapitel unserer wundervollen Reise zu schließen und den Weg nach Hause anzutreten.

Unsere Fahrt führte uns durch die wechselnden Landschaften zurück in die Vertrautheit des Alltags, unterbrochen nur von einem spontanen Zwischenstopp in Bremen Ochtrup. Das Outlet bot uns eine willkommene Ablenkung und die Gelegenheit, ein paar letzte Erinnerungsstücke an diese unvergessliche Zeit zu ergattern.

Als wir schließlich gegen 20 Uhr in der Klingenstadt ankamen, waren wir erfüllt von einem tiefen Gefühl der Zufriedenheit und Dankbarkeit. Die Reise hatte uns nicht nur atemberaubende Orte und unvergessliche Momente beschert, sondern uns auch die Gelegenheit gegeben, dem Rhythmus des Lebens auf eine ganz besondere Weise zu lauschen.

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